Photopolymerisation

[606] Photopolymerisation kann sowohl bei organischen als anorganischen Verbindungen eintreten.

Verwandelt sich z.B. Acetylen C2H2 in Benzol C6H6 und eine braune fettige Substanz von unbekannter Zusammensetzung. Bromazetylen CHCBr geht in Tribrombenzol C6H3Br3 über; Anthracen C14H10 wird zu Dianthracen C28H20. Stilben C14H12 geht in Parastilben C28H24 über; Zimtsäure geht in Truxillsäure über; Styrolen – in schwerlösliches Metastyrolen. Besonders sorgfältig studiert ist die Umwandlung von Anthracen in Dianthracen, welche für die Theorie der Lichtreaktion wichtig geworden ist, weil eine präzise verlaufende umkehrbare Reaktion vorliegt, welche bei Belichtung zu einem Gleichgewichtszustande führt, während beim Dianthracen sich das Anthracen vollständig wieder zurückverwandelt. – Man kann auch die Umwandlung, des gelben Phosphors in roten, die Veränderung des Selens, die Umwandlung des gelben Arsens in schwarzes, von Sauerstoff in Ozon als Photopolymerisation bezeichnen, weil die Atome unter dem Einfluß des Lichtes zu großen Molekülkomplexen zusammentreten.


Literatur: [1] Joh. Plotnikow, Photochemie, Halle a. S. 1910. – [2] Alfred Benrath, Lehrbuch der Photochemie, Heidelberg 1912.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 606.
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