Quantentheorie

[626] Quantentheorie, die von Planck [1] zur Ableitung seiner Strahlungsformel aufgestellte Hypothese, daß die das Licht erregenden, im Molekül um feste Ruhelagen schwingenden Elektronen die Energie zwar stetig absorbieren, jedoch quantenweise emittieren, und zwar richtet sich die Größen der Quanten nach der Schwingungszahl ν des Oszillators.

Es ist ε = h ν, wo h eine universelle Konstante (h = 6,548 · 10-27 erg/sek.), das sogenannte Wirkungsquantum, ist. Diese Theorie ist von Einstein [2] und Nernst [3] auf schwingende materielle Teile – Ionen, Atome und Moleküle – übertragen zur Berechnung der spezifischen Wärme. Die von Einstein aufgestellte Formel


Quantentheorie

(β [eine Konstante] = 4,865 · 10-11, R Gaskonstante, T absolute Temperatur),

mehr noch die verbesserten von Lindemann, Debye, Nernst stimmen gut mit der Erfahrung überein, wie eingehende Untersuchungen von Nernst [4] und seinen Schülern gezeigt haben.


Literatur: [1] Planck, Wärmestrahlung, Leipzig 1913. – [2] Einstein, Annalen d. Physik 1907, 22, 185. – [3] Nernst, Zeitschr. für Elektrochemie 1911, 17, 265–275. – [4] W. Nernst, Koref und F.A. Lindemann, Berliner Berichte 1910. – W. Nernst, Annalen d. Physik, 36, 395, 1911. – Eucken, Verhandlungen der Physik. Gesellschaft 1913. – Lindemann und Schwers, Physik. Zeitschr. 1913, 766.

Wietzel.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 626.
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