Quecksilberammoniumverbindungen

[318] Quecksilberammoniumverbindungen kann man als Verbindungen betrachten, in denen zwei Wasserstoffatome der Ammoniumgruppe durch das zweiwertige Quecksilberatom ersetzt sind.

Die bekanntesten sind die weißen Präzipitate, die Wöhler zuerst als unschmelzbaren bezw. schmelzbaren Präzipitat unterschied. Jenes, NHgH2Cl, Mercuriammoniumchlorid entsteht durch Fällung einer Quecksilberchloridlösung mit Ammoniak in geringem Ueberschuß als ein weißes Pulver, das sich bei dem Erwärmen, ohne zu schmelzen, schließlich in Kalomel, Ammoniak und Stickstoff zersetzt. Es findet Verwendung in der Medizin. Das schmelzbare Präzipitat Hg(NH3C)2 Dimercuriammoniumchlorid entsteht als weißes Pulver oder als kleine Kristalle bei dem Abkühlen einer Lösung, die man durch Zusatz von gelöstem Quecksilberchlorid zu einer ammoniakalischen Salmiaklösung erhält, solange sich noch der Niederschlag löst.

Rathgen.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 318.
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