Sandaufbereitung [1]

[567] Sandaufbereitung, Herstellung brauchbarer Formsande für Gießereien aus den in der Natur vorkommenden Sanden oder geeigneten Steinen, dem schon gebrauchten Sand und etwaigen Zusätzen, wie Steinkohle u.s.w.

Die Figur zeigt eine Sandaufbereitungsanlage der Badischen Maschinenfabrik Durlach. Der neue, frische Sand wird in den rotierenden Sandtrockenapparat A von Hand aufgegeben und fällt getrocknet in den Elevator B, der ihn nach dem Kollergang C befördert, in dem er vermählen und mittels des Polygonsiebs D auf die gewünschte Feinheit abgesiebt wird. Der abgesiebte Sand wird vom Elevator E nach dem Sandbehälter F gebracht, aus dem er in den Vormischapparat H fällt. Der alte, gebrauchte Sand kommt von der Gießhalle aus in den Elevator M, gelangt sodann nach dem Sandwalzwerk N, das die im alten Sand enthaltenen Sandknollen und -brocken zerkleinert und auch den enthaltenen Eisenteilen und sonstigen Fremdkörpern infolge leichter Verstellbarkeit der einen Walze freien Durchgang läßt. Der zerriebene Sand fällt nunmehr mittels eines Schüttelbodens auf den elektromagnetischen Scheider O, der die sämtlichen Eisenteile aus dem alten Sand entfernt, worauf er in das Polygonsieb P gelangt. Hier werden die sonstigen noch im alten Sand enthaltenen Fremdkörper beseitigt; der Sand wird gleichzeitig durch die entsprechende Siebweite auf eine bestimmte Korngröße separiert und fällt sodann in den Vormischapparat H. Dieser bezweckt vor allem die innige Vereinigung der beiden Sandsorten und etwaiger Zusätze, wie Kohlenstaub, der durch den Verteiler G (mit Verteilungswalze und Regulierschieber) zugeführt wird. Das Gemenge wird durch die Mischflügel des Vormischapparats gemischt und weiterbefördert, wobei durch Brause Q eine Anfeuchtung durch einen sein zerteilten, unter Druck stehenden Wasserstrahl erfolgt. Aus dem Vormischapparat fällt das Sandgemisch in die Sandmischmaschine J, die es durch die Anordnung ihrer beiden gegeneinander laufenden Stiftenscheiben (s.a. Mühlen, Bd. 6, S. 525, Fig. 4) bei großer[567] Umdrehgeschwindigkeit gleichmäßig vermischt und durchlüftet. Von hier aus fällt der fertig aufbereitete Sand in den Behälter K, aus dem er durch Schieber in den Wagen L abgezogen wird. Ueber andre Sandaufbereitungsanlagen und -maschinen vgl. [1].


Literatur: [1] »Stahl und Eisen« 1908, Nr. 32 und 33.

A. Widmaier.

Sandaufbereitung [1]
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 567-568.
Lizenz:
Faksimiles:
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Lueger-1904: Sandaufbereitung [2]