Sandschüttungen

[569] Sandschüttungen oder Sandbettungen werden als Fundamente von Bauwerken benutzt, wenn letztere auf weiche Bodenarten gesetzt werden sollen, die eine energische und gleichmäßige Druckverteilung erfordern, insbesondere auf Torf-, Moor- und nassen Lehmboden, auch auf Mauerschutt. Bei 1,5–2,0 m Mächtigkeit der Sandschicht sollte das darauf gestellte Bauwerk keinen größeren Druck als 2–3 kg für 1 qcm ausüben.

Die Mächtigkeit der Sandschicht soll nicht weniger als 75 cm betragen; weiter als 3 m zu gehen ist indes auch nicht notwendig. Mit Rücksicht auf die Druckverteilung soll die

Basis der Sandschicht um ebensoviel von den Begrenzungen des darauf zu setzenden Mauerkörpers vorspringen, als sie hoch ist (Fig. 1 und 2). Als Material empfiehlt sich für solche Fundamente ganz reiner, scharfer und grobkörniger Quarzsand, den man in Lagen von 15–25 cm Dicke einbringt; jede Lage wird mit Wasser begossen und mittels Rammen, besser mittels Walzen, gedichtet. Uebergießen mit Kalkmilch ist nicht zu empfehlen. Bei starkem Wechsel des Grundwassers oder bei Gründungen im Wasser umschließe man die Sandbettung durch eine Spundwand.

Schmitt-Darmstadt.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 569.
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