Schnittgeschwindigkeit

[687] Schnittgeschwindigkeit. Die zurzeit in der Metallbearbeitung durch Spanabnahme üblichen Schnittgeschwindigkeiten sind in der folgenden Tabelle [1] S. 688 angegeben.

Die Schnittgeschwindigkeit wird von der Härte des Arbeitsstücks, seiner Festspannung, von der Spanstärke, Schnittiefe, Form der Schneidkante, der chemischen Zusammensetzung und dem Härten der Werkzeuge, deren Schnittdauer und Kühlung beeinflußt. Sie nimmt schnell ab mit wachsender Spanstärke, deren Größe im wesentlichen durch den Vorschub bestimmt, der wiederum durch die Konstruktion der Maschine festgelegt ist; mit wachsender Schnittiefe nimmt sie nur wenig ab, weshalb im allgemeinen große Schnittiefen anwendbar sind. – Bei Verwendung von rundnasigen Stählen wächst die Schnittgeschwindigkeit bei abnehmender Schnittiefe mehr wie bei Stählen mit gerader Schneidkante. Die Schnittgeschwindigkeit beeinflußt die Leistung: in der gleichen Zeit kann bei gleichbleibender Schnittiefe durch großen Vorschub und entsprechend niedriger Schnittgeschwindigkeit eine höhere Leistung erzielt werden als bei kleinem Vorschub und hoher Schnittgeschwindigkeit. Die günstigsten Schnittgeschwindigkeiten sind von Fall zu Fall nach den jeweiligen Umständen festzulegen. Dabei können die in der Tabelle angegebenen Werte über- oder unterschritten werden.


Literatur: [1] Schütte-Taschenbuch 1914, Köln-Deutz.

A. Widmaier.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 687.
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