Schraubengebläse

[801] Schraubengebläse (Schneckengebläse), Gebläse mit rasch umlaufenden, auf einer Welle befestigten, schrägstehenden, schraubenförmig (seltener schaufelförmig) gestalteten Flügeln. Im Gegensatz zu den Schleudergebläsen werfen sie die in axialer Richtung angesaugte Luft nicht radial, sondern parallel oder nahezu parallel zur Achse wieder aus.

Sie sind meistens von einem ringförmigen oder zylindrischen Gehäuse umgeben und dienen fast ausnahmslos zur Lüftung geschlossener Räume (s. Bd. 6, S. 235) u.s.w. Ihre verdünnende, d.h. auf Erzeugung einer Depression (s. Schleudergebläse) gerichtete Wirkung ist sehr gering, die von ihnen erzeugte Druckänderung beträgt meist nur 4–10 mm Wassersäule. Dagegen ist die von ihnen geförderte Luftmenge, wenn keine großen Bewegungswiderstände zu überwinden sind, verhältnismäßig groß. Schraubengebläse von 0,2–3 m Durchmesser vermögen 10–400 cbm Luft in der Minute und solche von 1,5–3 m Durchmesser 1000–4000 cbm in der gleichen Zeit abzusaugen. Ihr Kräftebedarf ist im Verhältnis zu der von ihnen geförderten[801] Luftmenge und im Vergleich mit den Schleudergebläsen gering und schwankt zwischen 1/10–2 PS. bei den kleineren und 4–10 PS. bei den größeren Ausführungen (vgl. a. Berechnung, Bd. 6, S. 237). In neuerer Zeit finden elektrisch betriebene Schraubenventilatoren immer mehr Anwendung, bei welchen die Ventilatorwelle mit der Dynamowelle direkt verbunden ist.

v. Ihering.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 801-802.
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