Schwalbenschwanzverband

[837] Schwalbenschwanzverband, kommt bei der Einwölbung der Stichkappen, der »preußischen« Kappen, der »böhmischen« Kappen und der Kreuzgewölbe zur Anwendung und unterscheidet sich von der Kufwölbung durch die diametrale Lage der Lagerflächen.

Hierdurch werden (Fig. 1) für die preußische Kappe sämtliche Umfassungsmauern zu Widerlagern, der Druck verteilt sich also besser auf die Umfangsmauern und es sind nicht, wie bei der Kufwölbung, durchlaufende Brechungsfugen vorhanden. Auch ist keine vollständige Einschalung oder Einlattung erforderlich, sondern es genügt zur Einwölbung die Aufstellung der Lehrbogen, worauf, aus den Ecken beginnend, die zuerst gegen die Widerlager- und Stirnmauer sich nützenden, dann in der Scheitel- und mittleren Bogenlaibungslinie im Zickzack sich übergreifenden Bogen, jedesmal in sich selbst abgeschlossen, hergestellt werden. Bei der böhmischen Kappe und beim Kreuzgewölbe sind die Vorzüge dieser Einwölbungsweise dieselben, nur tritt bei diesen der Vorteil besonders deutlich hervor, daß sowohl der Scheitellinie als auch den Schild- bezw. Gratbogen mit Leichtigkeit eine geringe Stechung gegeben werden kann. Fig. 2 zeigt eine von Breymann empfohlene andre Art des Schwalbenschwanzverbandes, bei welcher statt von den Ecken, von der. Mitte aus mit dem Einwölben begonnen wird. – Literatur s. unter Gewölbe.

L. v. Willmann.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 837.
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