Steinkohlenaufbereitung

[286] Steinkohlenaufbereitung, Arbeiten, welche mit der geförderten Rohkohle vorgenommen werden, um verkäufliche Kohle herzustellen.

Ist die Kohle rein, wie z.B. auf manchen oberschlesischen Gruben, so werden lediglich durch Sieben (s. Siebvorrichtungen) bestimmte Korngrößen hergestellt, und zwar Stückkohle etwa bis 100 mm abwärts, Würfelkohle von 100 bis 60 mm, Knörpelkohle von 60 bis 40 mm, Nußkohle von 40 bis etwa 8 mm. Im Handel werden Abstufungen nach der Korngröße in noch engeren Grenzen verlangt, sie werden als Würfelkohle I und II u.s.w. unterschieden. Die Kohle unter 8 mm wird bei backenden Kohlen meistens zur Herstellung von Koks verwendet und heißt daher Kokskohle, bei Magerkohlen kann die Kleinkohle zur Brikettherstellung (Bd. 2, S. 302) benutzt werden. – Ist die Kohle unrein, so muß zur Abscheidung der groben und feineren Berge (letztere auch Bergeschlämme genannt) noch ein nasser Prozeß (daher die Bezeichnung Kohlenwäsche), nämlich das Setzen (s. Setzarbeit) angewendet werden. – Beim Bau der Kohlenwäschen ist auf eine bequeme und schonende Verladung der Kohlen weitgehendste Rücksicht zu nehmen.


Literatur: Lamprecht, R., Die Kohlenaufbereitung, mit 36 Taf., Leipzig 1887; Bilharz, O., Die mechanische Aufbereitung von Erzen und mineralischer Kohle in ihrer Anwendung auf typische Vorkommen, Bd. 2, Die Aufbereitung der mineralischen Kohle mit 12 Taf., 1898.

Treptow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 286.
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