Sturmwarnungen

[394] Sturmwarnungen, von meteorologischen Zentralstellen ausgehende Warnungen vor herannahenden Stürmen durch das telegraphisch angeordnete Hissen von Sturmsignalen an den längs der Küste errichteten Sturmwarnungsstellen.

Die Sturmsignale bestehen meist am Tage aus Kugeln, Kegeln, Zylindern, teils auch aus Flaggen, in der Nacht aus Laternensignalen. Besonders ausgebildet sind die Sturmsignale an den Küsten Japans und Chinas, um das Heranziehen der Taifune anzuzeigen. Die Ueberzeugung, daß es möglich sei, die Schiffahrt durch rechtzeitige Warnungen vor Stürmen zu schützen, führte um Mitte des vorigen Jahrhunderts zu der telegraphischen Verbreitung von Wetternachrichten und damit zu dem heute in allen Kulturländern eingeführten telegraphischen Wetterdienst, der zunächst dem Sturmwarnungswesen oblag und weiterhin durch Ausgabe der allgemeinen Wettervorhersagen seine Ziele erweiterte.


Literatur: Ley, Clement, Aids to the study and forecast of weather, London 1880; Bebber, van, Handbuch der ausübenden Witterungskunde, Stuttgart 1885; Scott, Weather Charts and stormwarnings, London 1887; Bebber, van, Die Wettervorhersage, 2. Aufl., Stuttgart 1898; Großmann, Die Stürme und Sturmwarnungen an der deutschen Küste in den Jahren 1886/95, in »Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte«, XXI, 1898.

Großmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 394.
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