Trapezträger

[600] Trapezträger sind Fachwerke (s.d., Bd. 3, S. 533), bei welchen die Achsen der begrenzenden Stäbe Trapeze einschließen.[600]

In Fig. 14 sind Balkenfachwerke (Bd. 1, S. 526), in Fig. 5 und 6 Bogenfachwerke (Bd. 2, S. 161) solcher Formen angedeutet. Fig. 1 könnte z.B. einer Bergbahnbrücke angehören. Durch Träger der Anordnung Fig. 2 und 3 hat man bei Brücken gegenüber Parallelträgern (Bd. 7, S. 34) Material zu ersparen gesucht (Brigittabrücke und Sophienbrücke in Wien, vgl. [1], [2]), doch kommen Fig. 14 auch für Dächer in Frage, wie Fig. 6 selbstverständlich einen Dachbinder darstellt. Wenn im Falle der Fig. 1 eine Endvertikale, im Falle von Fig. 4 beide Endvertikalen, im Falle von Fig. 2 der mittlere Teil (mit parallelen Gurtungen) die Länge Null erhalten, dann entstehen Dreiecksträger (Bd. 3, S. 101).


Literatur: [1] Winkler, Die Gitterträger und Lager gerader Träger, Wien 1875, S. 10. – [2] Ders., Theorie der gegliederten Balkenträger, Wien 1881, S. 206. – [3] Weyrauch, Theorie der statisch bestimmten Träger für Brücken und Dächer, Leipzig 1887, S. 62, 125, 127, 128, 257, 260, 261,332. – [4] Weyrauch, Beispiele und Aufgaben zur Berechnung der statisch bestimmten Träger für Brücken und Dächer, Leipzig 1888, S. 388, 390, 416, 420. – [5] Landsberg, Die Statik der Hochbaukonstruktionen (aus dem Handbuch der Architektur), Stuttgart 1899, S. 201, 218. – [6] Ostenfeld, Technische Statik, Leipzig 1904, S. 208.

Weyrauch.


Die graphische Berechnung eines trapezförmigen Fachwerkes wird am einfachsten nach demselben Verfahren durchgeführt, das für den Halbparabelträger erklärt worden ist (Bd. 4, S. 758).

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 5., Fig. 6.
Fig. 5., Fig. 6.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 600-601.
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