Zonengewölbe

[1010] Zonengewölbe sind Gewölbe, die nach der Richtung der Stoßflächen in einzelne Streifen oder »Zonen« zerlegt sind, welche untereinander nicht im Verbände stehen, sondern verschoben nebeneinander stehende, einzelne gerade Gewölbe von geringer Tiefe bilden, wodurch die Widerlager eine besondere Form (s. Fig. 2) erhalten und im Scheitel ein gegenseitiges Ueberschneiden der Bogen entsteht (s. Fig. 1).

Um ein Auseinanderweichen dieser einzelnen Bogen zu verhindern, werden häufig eiserne Anker durchgezogen (s. Fig. 1, Grundriß). Als Hausteingewölbe kommen diese Zonengewölbe namentlich zur Anwendung, wenn man den schwierigen Steinschnitt bei Rampengewölben oder »ansteigenden« Gewölben (s.d.), sowie bei »schiefen« Gewölben (s.d.) umgehen will. Insbesondere für schiefe Steinbrücken ist das Zonengewölbe mehrfach angewendet worden, z.B. bei der Brücke über die Garonne in Toulouse [1] und bei der Brücke über die Volme [2].


Literatur: [1] Annales des ponts et chaussées 1889, I, Bl. 150, Fig. 1–5. – [2] Zeitschr. des Arch.- und Ing.-Ver. zu Hannover 1878, Taf. 758. – Die übrige Literatur s. unter Steinschnitt.

L. v. Willmann.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 1010-1011.
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