[148] Einstmals, so erzählt man sich, waren die Hyäne und der Schakal beisammen, als eine große weiße Wolke am Himmel aufzog. Da stieg der Schakal hinauf zu ihr und aß davon, als ob es Fett wäre. Als er gesättigt war, rief er der Hyäne zu:
»Meine Schwester Rechtauf, wenn ich dir von dem Schmause etwas lassen soll, so mußt du mich jetzt hübsch auffangen.«
Die Hyäne fing den Schakal auf, folgte seinem Beispiel, stieg hinauf zu der weißen Wolke und aß von ihr. Als sie satt war, sprach sie:
»Mein Bruder fange mich auf.«
»Gewiß! komm' nur, ich werde dich schon fangen,« erwiderte der Schakal. Dabei hielt er die Hände auf, und die Hyäne ließ sich von der Wolke hinab, indem sie auf den Schakal zusprang. Als sie ganz nahe ge kommen war, rief der Schakal, indem er wie vor Schmerz auf die Seite sprang:[149]
»Verzeih', verzeih' mir! ein Dorn hat mich gestochen, o weh, o weh!«
Da stürzte die Hyäne zur Erde und verletzte sich den Fuß.
»Seit jenem Tage,« so sagt man, »ist der linke Hinterfuß der Hyäne kürzer als der rechte.«