Der Wolf und das Pferd.

[422] Der Wolf näherte sich, um das Pferd zu fressen. Das Pferd sagt zum Wolf: »Ich bitte dich nun, thue mir den Gefallen und ziehe mir einen Nagel aus dem Fuss, denn der Schmied, als er mich beschlug, hat mir den Fuss durchbohrt, und nachdem du mir den Nagel herausgezogen, dann steht es dir frei mich zu fressen.« Der Wolf willigte ein, sagt zum Pferde: »Hebe den Fuss und ich sehe ihn dir an.« Während das Pferd den Fuss erhob, versetzte es ihm einen Fusstritt auf die Stirne und warf den Wolf auf den Haufen. Der Wolf sagt zu sich selbst: »Da ich Fleischer bin, warum ohne Not zum Schmied werden?«

Quelle:
Jarník, J. U.: Albanesische Märchen und Schwänke. In: Zeitschrift für Volkskunde in Sage und Mär [...] 2 (1890). Leipzig: Frankenstein und Wagner, S. 422.
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