Fünfunddreißigstes Capitel.
Von der Wiederherstellung des Friedens und der Bestrafung derer, die ihn zerstören.

[56] Man liest in der Römer Thaten, daß eine solche Gewohnheit unter ihnen herrschte, daß, wenn ein Friede zwischen Großen hergestellt werden sollte, zwischen denen ein Zwist war, sie einen großen und hohen Berg bestiegen und ein Lamm herbeigeführt und getödtet wurde, und auf ihre Vereinigung das Blut desselben vergossen ward zur Wiederherstellung des Friedens und zum Zeichen, daß, wer von ihnen den Frieden stören werde, an dem eine große Rache genommen und sein Blut vergossen werden solle.

Quelle:
Gesta Romanorum, das älteste Mährchen- und Legendenbuch des christlichen Mittelalters. 3. Auflage, Unveränderter Neudruck Leipzig: Löffler, Alicke 1905, S. 56.
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