XI.

[28] Der Chalife Waßik Billah war einer der sanftmüthigsten Menschen seiner Zeit. Ein Dichter, der eine Satyre wider ihn verfertiget hatte, kam, von ihm eine Gnade zu begehren. Aber durch einen Mißgriff zog er statt der Birt- die Stachelschrift aus der Tasche und reichte sie hin. Der Chalife, der den Irrthum bemerkte, gab ihm die Satyre zurück, und begnügte sich ihm zu sagen: Sey behutsamer, daß dir dies nicht mit jemanden Anderem begegne, der weniger bereit ist zu verzeihen und Gnaden zu ertheilen, als der Chalife.

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Hammer-Purgstall, Joseph Freiherr von: Rosenöl. Stuttgart/Tübingen: Cotta, 1813, S. 28.
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