CXXXIX.

[268] [Rand: Dschami. 982.] Einer der geizigsten Menschen, die je gelebt, war Kalebessahra, aus dem Stamme der Beni Moid. Sein Geiz ist zum Sprüchwort geworden, und wer den höchsten Grad dieses unter den Arabern so verhaßten Lasters ausdrücken will, sagt: Geiziger als Kalebessahra. Er fand eines Tages in der Wüste einen Stein, worauf mit homjaritischen Buchstaben geschrieben: Kehre mich um, so wird dir Gewinn.[268] Mit unsäglicher Mühe wälzte er denselben weg, und fand darunter nichts als die zweyte Inschrift auf der andern Seite: Geiz bringt keinen Gewinn als Geiz. Er zerschlug sich aus Aerger den Kopf am Stein.

Quelle:
Hammer-Purgstall, Joseph Freiherr von: Rosenöl. Stuttgart/Tübingen: Cotta, 1813, S. 268-269.
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