II. Die Gewinnung der Sonne.

1. Der Rabe.

[113] Eine im 1. Bande ausführlich behandelte Sage der alten Welt, die auch nach Amerika in zahlreichen Ausläufern gelangt ist, erzählt von dem Wettstreit des Schöpfers und eines Nebenbuhlers, der es ihm gleichtun will, ja vielfach ihm überlegen ist. Beide wirken auch in Gestalt schöpferischer Vögel. Eine der feindseligen Taten des Nebenbuhlers ist die, daß er dem Schöpfer ein kostbares Gut [auch die Sonne, vgl. Nachtr.] raubt und verschluckt. Nach einiger Zeit zwingt ihn aber der Beraubte, die Beute wieder auszuspeien. In offenbarem Zusammenhang mit diesen Vorstellungen steht folgende


Sage der Tschuktschen und Koryaken.


Der Rabe – in einer Version selbstgeschaffen – schafft neben dem Schöpfer Inseln, Seen, Tiere etc. In einer Sage versuchen der Schöpfer und der Rabe, den Menschen aus weichem Schlamm (mud) zu machen. Der Schöpfer kleidet seine Menschen in Blätter, die er mit Schlamm zerstampft, und wird vom Raben verspottet, der die von ihm geschaffenen Menschen mit Gras kleidet. (Diese Episode ist wahrscheinlich von den Jakuten geborgt.) Dann versu chen sie beide, die Sprache zu schaffen. Der Schöpfer schreibt seine auf ein großes Papier, der Rabe krächzt einfach, und die Menschen fangen an zu sprechen. Dann macht der Rabe Feuer, holt Renntiere vom Himmel, schafft noch die Koryaken und steigt wieder zum Himmel auf, stiehlt die Sonne aus dem obersten Himmel und tut sie in seinen Mund. Nach einiger Zeit wird dies von dem göttlichen Wesen herausgefunden. Er wird unter dem Kinn gekitzelt. Da muß er lachen und läßt die Sonne heraus.


  • Literatur: Am. Anthropologist 1902, 642. Ebd. N. Ser. 6, 423 eine Koryakensage, in der der Rabenmann die Sonne verschluckt und die Tochter des großen Raben ihn durch Kitzeln zur Herausgabe zwingt.

Der Rabe als Schöpfervogel, der sich der Sonne bemächtigt, findet sich auch in einer Variante, in der der dualistische Gegensatz gegen den Herrn der Sonne ebenfalls klar ausgeprägt ist. Doch kehrt die Sonne hier nicht wieder in den Besitz ihres Herrn zurück, sondern bleibt am Himmel. Statt des Stehlens aus dem ›oberen Himmel‹ tritt der in Amerika vorherrschende Gedanke der Befreiung aus einem Behälter, in dem die Sonne aufbewahrt war.


[113] Zweite Sage der Tschuktschen.


Der Rabe will die Sonne holen, die ein KélE im Besitz hat. Er geht bis zu einem fernen Land und findet ein Haus, das auf und ab schwingt. Er läßt es still stehen und wartet davor. In dem Haus sind Sonne, Mond und Sterne in schwarzen einer Walroßhaut ähnlichen großen Kugeln eingenäht. Die kleine Tochter des KélE kommt heraus, und der Rabe veranlaßt sie, ihre Eltern um den Sonnenball zu bitten. Das Mädchen bittet auch darum, aber der Vater gibt ihr die Sternenkugel statt dessen. Sie spielt damit, und als sie sie dem Raben zuwirft, stößt er sie mit solcher Kraft an den Himmel, daß sie platzt und die Sterne herausfliegen und am Himmel stecken bleiben. Ebenso befreit er Sonne und Mond. Danach wird der Vater zornig über die Tochter, er nimmt sie und hängt sie mit dem Kopf nach unten an eine steile Klippe. Zuletzt zerreißt der Strick. Sie fällt ins Wasser und wird zum Walroß, dessen Stoßzähne aus dem mucus gebildet werden, der beim Weinen aus ihrer Nase läuft.


  • Literatur: Am. Anthrop. 1902, 627.

In einer Variante wird sie aus dem Boot geworfen, sie will sich anhalten, der Vater haut die Finger ab. Sie wird zum Walroß, die Stoßzähne entstehen aus ihrem geflochtenen Haar. Dann wirft sie das Boot um und ertränkt den Vater.


Varianten aus Nordamerika.


In Nordamerika, wo der Rabe als Weltschöpfer oft sehr ähnlich wie der dualistische Nebenbuhler des Schöpfers in Asien dargestellt ist und z.B. als dessen unfähiger Nachahmer genau so tölpelhaft auftritt wie sein asiatisches Vorbild, ist die gleiche Sage in einer etwas anders gewendeten Fassung vorhanden.


1. Sage der Tlingit.


Ein Häuptling besitzt die Himmelslichter und hält sie in drei kleinen Kästen verwahrt. Er hat eine Tochter, die er sehr liebt. El [= Jēlch, der Rabe] beschließt, das Licht zu rauben, und läßt sich von der Tochter als Grashalm trinken. Er wird darauf als ihr Sohn geboren. Er schreit nach den Kästen und erhält zuerst den mit den Sternen und läßt sie heraus; sie erscheinen am Himmel. Der Großvater liebt ihn so, daß er nicht schilt. Sodann verlangt er nach dem Kasten mit dem Mond und läßt auch diesen heraus. Er soll nun den Kasten mit der Sonne nicht bekommen, schreit aber so lange, bis er krank wird, und bekommt ihn doch. Er wird bewacht, daß er ihn nicht öffnet, verwandelt sich aber in eine Krähe [es ist wohl Rabe gemeint] und fliegt mit der Sonne davon.


  • Literatur: Journ. of Am. Folklore 20, 292. Vgl. die ausführliche Darstellung bei Krause, Die Tlinkit-Indianer S. 261 ff.

2. Sage der Kwakiutl.


»Ratgeber der Welt« will die Sonne holen, die eine Frau in einer Kiste hält. Auf den Rat des Eichhörnchens läßt er sich von der Frau gebären, schreit als Kind nach der Sonne, bekommt sie zum Spielen und befreit sie.


  • Literatur: Boas und Hunt, Kwakiutl Texts, 393 ff. u. 510.

3. Sage der Tsimshian und Eskimo.


Der Rabe gebraucht (aber aus eigner Entschließung) dieselbe List, um die den Menschen genommene Sonne wiederzubekommen.


  • Literatur: Boas, Tsimshian Texts, 11 und ganz ähnlich Nelson, Eskimo about Bering Strait,[114] p. 461. Dieselben Eskimos haben auch eine andere Version, in der der Rabenknabe zu dem Manne geht, der die Sonne hat, diesem sagt, er wolle immer bei ihm wohnen, und sie ihm dann einfach stiehlt; ebd. p. 484.

4. Sage der Bilqula (im ersten Teile erweitert).


Am Anfange gab es keine Sonne. Ein Vorhang war zwischen Himmel und Erde ausgespannt, so daß es hienieden immer dunkel war. Der Rabe wünschte die Sonne zu befreien, vermochte es aber nicht. Da ging er zu den Gottheiten Masmasalā'niq, Yula'timōt (= der Reiher), Matlapē'eqok· und Itl'itlu'lak (nach anderen Matlapā'litsek·) und bat sie, die Sonne zu befreien. Sie zerrissen den Vorhang, und die Sonne begann die Erde zu erleuchten. Sie schien aber noch nicht klar und hell, sondern wie durch einen dichten Nebel. Der Rabe flog durch den Biß, welchen die Gottheiten gemacht hatten, in den Himmel und fand dort eine endlose Ebene, die von den Vögeln bewohnt wurde. Masmasalā'niq und seine Brüder wollten dieselben bemalen. Der Rabe verlangte, zuerst bemalt zu werden. Yula'timōt bemalte ihn mit bunten Farben, konnte ihn aber nicht zufrieden stellen. Dann bemalte ihn Masmasalā'niq. Dem Raben gefielen aber die neuen Farben ebenso wenig wie die früheren. Darauf bemalten ihn erst Matlapē'eqock, dann Itl'ilu'lak·; keiner aber konnte es ihm recht machen. Da sprach Masmasalā'niq: »Laßt uns ihn schwarz malen.« Sie taten also, der Rabe aber rief: »Es tut nichts, daß ich nun häßlich bin. Ich werde jetzt hinunterfliegen zur Erde und die Menschen foppen und quälen.« Dann warf Masmasalā'niq den Raben zur Erde hinab. Die vier Gottheiten bemalten nun alle Vögel und gaben jedem seinen Sang und seine Künste. Sie wiesen ihnen die Jahreszeiten zu in denen sie singen, und die, in welchen sie verstummen sollten.

Der Rabe war aber nicht zufrieden mit der Sonne, da sie so trübe schien, und beschloß, eine andere zu suchen. Er durchflog die ganze Welt und kam endlich zum Hause des Häuptlings Snq, welcher das Nusqē'mta (= Platz der Morgendämmerung) besaß. Dieses war eine runde Kiste ohne Deckel und Naht, in der sich die Sonne befand. Der Häuptling bewahrte sie in seinem Hause, in dem sie an einem Dachbalken hing. Der Rabe wußte, daß die Kiste nicht mit Gewalt zu erlangen war, und ersann eine List. Der Häuptling hatte vier Töchter. Die älteste pflegte jeden Morgen Wasser aus einem Teiche zu schöpfen. Da verwandelte der Rabe sich in eine Tannennadel und ließ sich in den Eimer fallen, in welchem das Mädchen Wasser schöpfte. Als sie nun das Wasser trank, verschluckte sie die Tannennadel mit demselben. Sie wurde schwanger und gebar einen Knaben. Als dieser heranwuchs, fing er eines Tages an zu schreien und wollte sich beruhigen lassen. Er schrie nach dem Nusqē'mta. Da er alle Nahrung von sieh wies und unaufhörlich schrie, erlaubte der alte Häuptling ihm endlich, mit demselben zu spielen. Er war zunächst zufrieden. Am nächsten Tage aber schrie er wieder, bis der Häuptling ihm erlaubte, das Nusqē'mta aus dem Hause zu nehmen, um mit ihm auf der Straße zu spielen. Kaum war er hinausgegangen, da zerbrach er die Kiste. Die Sonne sprang heraus, und er flog als Rabe von dannen.


  • Literatur: Boas, Indianische Sagen S. 241.

5. In enger Verwandtschaft, wie schon der dreifache Raub der Sterne, des Mondes und der Sonne zeigt, steht auch die folgende Rabensage:


Yelth, der Rabe, ist ein guter Geist und hat viele Taten vollführt, so viele, daß ich sie gar nicht alle erzählen kann. Niemand weiß alles, was Yelth getan hat, denn er lebt schon lange, lange Zeit und vollführt immer etwas.

[115] Aber vom Feuer weiß ich die Geschichte und will sie erzählen, und von der Sonne, dem Mond, den Sternen und dem frischen Wasser, die Yelth vom Adler errang und den Menschen gab.

So ist's:

Als die Zeit noch jung war und die Menschen noch nicht all die Dinge in der Welt hatten, die sie jetzt haben, war der große Graue Adler ein mächtiger Häuptling und war der Hüter des Feuers, der Sonne, des Mondes, der Sterne und des frischen Wassers.

Er war der Feind der Menschen und bewachte all diese Dinge gut, so daß die Menschen sie nicht für sich zum Gebrauch erlangen konnten.

Yelth, der Habe, war aber der Menschen Freund und tat ihnen stets Gutes, und darum haßte ihn der Adler, der sein Oheim war.

Der Adler hatte eine hübsche Tochter, und Yelth umwarb das Mädchen und kam so in die Behausung seines Oheims, des Adlers, und schaute sich um, um zu sehen, was der Adler hätte, das die Menschen gut gebrauchen könnten.

Damals war der Rabe nicht ein schwarzer Vogel wie jetzt, sondern ein schöner Mann, der durch Zauberei seiner Feinde in die Gestalt eines Vogels verwandelt worden war, und er war selbst sehr bewandert in allen Zauberkünsten, und daher liebte ihn des Adlers Tochter.

Bald fand Yelth die Sonne, den Mond, die Sterne, das Feuer und das frische Wasser, und er verließ seine Liebste und stahl seinem Oheim all diese Sachen, legte seine Zauber-Vogelhaut an und flog mit ihnen zum Rauchloch des Zeltes hinaus.

Sobald er draußen war, hängte er die Sonne in der Luft auf, legte wieder seine Vogelhaut an und erreichte bald ein Eiland im großen Wasser, wo er ra stete, bis es Nacht war.

Als nun die Dunkelheit kam, konnte er auf der Reise nicht sehen, und so streute er die Sterne über den Himmel aus und hängte den Mond auf; so konnte er Licht haben, und er ließ sie dort zum Nutzen der Menschen.

Als er merkte, daß er bei diesem Licht zur Reise sehen konnte, nahm er das frische Wasser und das Feuer und machte sich auf nach seiner Behausung. Bald ließ er das Wasser fallen, und es fiel zu Boden, und nun gibt es Seen und Flüsse auf dem Land, und die Menschen haben gutes Wasser zum Trinken.

Mit dem Feuer setzte er die Reise fort, und bald war der ganze Stab abgebrannt, und der Rauch schwärzte seinen Körper, und sein Schnabel brannte, bis er schließlich das Feuer fallen lassen mußte, und es fiel zwischen die Felsen und Bäume, und dort ist es noch, denn du kannst Feuer bekommen, wenn du zwei Stäbe aneinander reibst oder auch, wenn du zwei Felsstücke aneinander schlägst.


  • Literatur: Philipps, Indian Fairy Tales S. 60.

6. Auch die folgende Sage stellt mit der vorigen in Zusammenhang. Sie erzählt vom jenseitigen Lichtlande, von drei Schachteln und dem Zerbrechen der einen, so daß die Sterne zerstreut an den Himmel fallen. Der Rabe ist jedoch durch eine andere mythische Persönlichkeit ersetzt.


Als die Welt ganz in Finsternis war, herrschte über sie ein seltsamer Häuptling, der hieß Spe-ow, der Enkel Ki-kis, des Blauhähers.

Es heißt, Spe-ow sei einstmals ein Eisfuchs gewesen, und seine Großmutter Ki-ki sei damit nicht zufrieden gewesen und habe ihn in Spe-ow verwandelt, der ein Mensch war.

[116] Doch Spe-ow war ein sehr seltsamer Mensch dem Aussehen nach, denn er war anders als alle anderen Menschen. Er war ein untersetzter fleischiger Mann, mit Ohren wie ein Fuchs. Seine Augen waren pechschwarz, aber waren nicht wie unsere Augen, denn sie saßen auf dem Ende von Hornknöpfen, die aus Spe-ows Stirn ragten. Eine Hummer hat Augen wie Spe-ows Augen.

In seinem Mund waren zwei große Hauer wie die Hauer eines Puma.

Seine Nase war scharf und spitz, und er trug einen langen weißen Bart, der ihm bis über den Gürtel herabhing.

Er trug einen Rock aus den Fellen der Bergziege, und die vier Knöpfe an diesem Rock waren vier lebende Blauhäher.

Ich sagte, Spe-ow sei ein kleiner Mann gewesen, in Wahrheit war er doch ein sehr großer Mann, nur war er ein gut Teil kleiner als die andern Riesen, die zur selben Zeit wie Spe-ow lebten.

Spe-ow konnte sich in jede Gestalt verwandeln, die er nur wollte, und ebenso konnte er die Gestalt anderer Sachen verwandeln. Er konnte sich in Stücke schneiden und sich wieder zusammensetzen und viele andere wunderbare Dinge tun. Sein Leib konnte getötet und abgehäutet werden; doch das hätte Spe-ow nicht getötet, kraft seiner Zauberkünste.

Das war also der seltsame Mann, der Häuptling des Volkes war, als die Welt noch ganz in Finsternis war.

Nun geschah es, daß Spe-ow eines Tages spazierenging und an eine Stelle kam, auf die ein Lichtstrahl von oben fiel, und da sah er ein Seil, das von irgendwoher herunterhing. Da kam der Blauhäher des Wegs und sagte: »Wir wollen nachsehen, was das ist.«

Ki-ki, der Blauhäher, flog ein Stückchen hinan und rief Spe-ow zu, er solle an dem Seil emporklettern. Hinauf klomm Spe-ow, und hinauf flog der Häher, bis sie schließlich an ein Loch im Himmel gelangten und hinauskletterten in ein anderes Land, das ganz ähnlich war, wie unsere Welt jetzt ist.

Spe-ow wußte nicht, was ihm dort begegnen könnte und wen er in einem so merkwürdigen Lande treffen könnte, und dachte, es sei besser, sich vorzusehen.

Deshalb verwandelte er sich in einen Biber und ging in einen Sumpf, der dicht dabei war, um abzuwarten und zu sehen, was geschehen würde.

Wie er so durch den Sumpf zog in Bibergestalt, geriet der arme Spe-ow in eine Falle und wurde festgehalten, bis der Mondhäuptling S'noqualm kam und ihn fand.

S'noqualm dachte nun, er habe einen schönen, fetten Biber gefangen, als er Spe-ow fand; deshalb nahm er seine Keule und tötete Spe-ows Biberleib und trug ihn in seine Hütte, wo er ihm das Fell abzog und es über einen gebogenen Weidenstecken spannte, um es zu trocknen, und den Körper hängte er in seiner Hütte auf, bis er einmal Lust auf Bibersuppe haben würde.

Obgleich der Biberleib tot war, war Spe-ow noch le bendig, und er dachte bei sich, er wollte warten und sehen, was der Mondhäuptling zunächst tun würde.

Während Spe-ow wartete, kam der Häuptling der Spinnen in S'noqualms Hütte, und Spe-ow erfuhr durch ihr Gespräch, daß er es gewesen war, der das Seil vom Himmel zur Erde hinuntergelassen hatte, wo Spe-ow es gefunden hatte.

Schließlich gingen S'noqualm und die Spinne aus der Hütte, und S'noqualm kam bald zurück und trug die Sonne, die Sterne und die Schachtel, in der das Tageslicht war. All diese Sachen stellte er auf das Sims und ging wieder hinaus. Spe-ow dachte, das sei eine gute Gelegenheit, seine Welt hell zu machen; drum[117] rief er sich ins Leben zurück und wandelte sich in seine eigentliche Gestalt. Dann, nahm er die Sonne unter den Arm. Die Sterne nahm er unter den andern Arm, und in die Hände nahm er die Schachtel, die voll Tageslicht war.

Dann lief er nach dem Loch im Himmel und rief seiner Großmutter, Ki-ki, dem Blauhäher, zu, ihm zu folgen. Unterwegs riß er drei große Fichten um und machte sie durch seine Zauberkunst so klein wie kleine Büsche. Mit all diesen Sachen machte er sich nun daran, das Seil hinabzugleiten mit Ki-ki; aber er hatte so große Eile, daß er die Sterne fallen ließ, und sie zerstreuten sich ringsumher und blieben am Himmel haften, und da wirst du sie heute nacht sehen.

Spe-ow kam mit den anderen Sachen glücklich unten an, und sogleich öffnete er die Tageslicht-Schachtel und warf die Sonne in die Höhe, und da ward auf Erden der erste Tag.

Dann machte er sich dran, die Fichten zu pflanzen, und bald bedeckten sie das ganze Land, wie sie in jenem Lande auch jetzt noch tun.

Als S'noqualm merkte, daß jemand die Sonne gestohlen hatte und die Sterne, wurde er sehr zornig und ging zu dem Loch im Himmel und schaute hinab. Da sah er Spe-ow bei der Arbeit, die Bäume zu pflanzen, und sah die Sonne hoch oben in der Luft, wohin Spe-ow sie geschleudert hatte, und er machte sich daran, hinabzuklettern und sie zurückzuholen.

Er kletterte nur ein kleines Stückchen, da riß das Seil, und S'noqualm fiel hinunter auf die Erde, und Spe-ow verwandelte S'noqualm und das Seil in Stein, und da kannst du sie noch heute sehen, nicht weit von den Bergen, und in dem großen Felshaufen ist ein Gesicht, das ist S'noqualms, des Mondhäuptlings, Gesicht.

Da nun der Mondhäuptling tot war, war der Himmel dunkel, und es gab keinen Mond mehr, bis der große Tah-mah-na-wis sah, daß er fehlte, und die Tochter eines alten bösen Skall-lal-a-tost in den Mond verwandelte und sie in das Himmelsland setzte. Da ist sie noch immer, um die Nacht hell zu machen.

Als der Spinnenhäuptling merkte, daß sein Seil zerrissen und fort war, rief er den Stamm der Spinnen zusammen und ließ sie hinunter, um nach seinem verlorenen Seil zu sehen.

Du kannst sogar jetzt noch an warmen Sommertagen das Spinnenvolk auf seinen kleinen Seilen entlangsegeln sehen, die reißen dann auch vom Himmel ab und lassen es herunterfallen.

Nimmer aber ist das Seil des Spinnenhäuptlings zu finden, denn Spe-ows Zauberkunst wandelte es zu Stein.

Als Spe-ow alles, was ihm paßte, erlangt hatte, warf er die Sonne jeden Tag in die Höhe, und allnächtlich fiel sie in das große Wasser. Dann pflegt Spe-ow das Tageslicht in die Schachtel zu sperren und Nacht zu machen, damit niemand sehen kann, wie er geht und die Sonne zurückholt.

Wenn er zurückkommt, öffnet er die Tageslichtschachtel, um wieder Morgen zu machen, und wirft die Sonne in die Höhe. Das tut er bis auf den heutigen Tag.

Nun schleudert Spe-ow die Sonne jeden Tag genau gleich hoch; aber im Winter, wenn die schweren Regengüsse und tiefer Schnee im Gebirge sind, dann treten die Flüsse aus, und Spe-ow braucht längere Zeit für die Reise von seiner Hütte, um die Sonne zurückzuholen, und daher sind die Nächte im Winter lang.

Die Menschen machen sich nichts daraus, und sie können ohnehin im Winter nicht so gut arbeiten und schlafen mehr.

Im Sommer ist das Wetter warm, und Spe-ow hat auf seiner Reise nicht so viele Beschwerden. So kommt er früher zurück, um die Tageslicht-Schachtel zu[118] öffnen, und die Tage sind ein gut Teil länger, und die Menschen können mehr arbeiten.


  • Literatur: Philipps, Indian Fairy Tales S. 213 ff.

Etwas ferner stehen die beiden folgenden Sagen:


7. Sage der Snanaimuq.


Vor langer Zeit gab es kein Tageslicht, denn die Möwe bewahrte es in einer Kiste, die sie eifersüchtig bewachte. Ihr Vetter, der Rabe, wünschte indes das Tageslicht zu bekommen. Eines Tages, als er mit der Möwe spazierenging, dachte er: »O, wenn doch die Möwe einen Dorn in ihren Fuß treten wollte!« Sobald er dies gedacht hatte, schrie die Möwe vor Schmerz, da sie auf einen scharfen Dorn getreten hatte. Der Rabe sprach: »Laß mich deinen Fuß sehen! Ich will den Dorn herausziehen.« Da es dunkel war, konnte er aber den Dorn nicht finden, und er bat deshalb die Möwe, den Kistendeckel aufzumachen und das Licht herauszulassen. Die Möwe öffnete die Kiste ein klein wenig, so daß ein schwacher Strahl herauskam. Der Rabe stellte sich, als könne er den Dorn noch nicht finden, und statt ihn herauszuziehen, stieß er ihn tiefer und tiefer in den Fuß, indem er sagte: »Ich muß mehr Licht haben.« Die Möwe schrie: »Mein Fuß, mein Fuß!« und öffnete endlich die Kiste. So wurde das Tageslicht befreit, und seitdem gibt es Tag und Nacht.


  • Literatur: Boas, Indianische Sagen, S. 55 = Am. Anthropologist 2, 328.

8. Sage der Hai da (Nordwest-Amerika).


Der Rabe verwandelt sich in einen Adler und stiehlt die Sonne aus dem Land des Lichtes und den Stab, mit dem das himmlische Feuer angezündet wurde, dazu ein Kind aus dem Himmel. Das Kind fiel dabei ins Meer. Der Rabe rief laut um Hilfe, und sogleich kamen Schwärme von kleinen Fischen und trugen es sicher ans Ufer. Dieser Fisch ist bis heute um Rose Spit herum sehr zahlreich, und ihre Gestalten haben sich in dem bläulichen Lehm (clay) jener Gegend abgedrückt.

Im Himmel wird eine neue Sonne geschaffen, und der Rabe behält seine Sonne.

Der Rabe läßt den geraubten Knaben von seiner Sklavenfrau aufziehen. Als der Knabe erwachsen ist, liebt er diese Frau und entflieht mit ihr. Sie nehmen die Sonne und den Feuerstab in einer Kiste mit, leben zusammen und bekommen eine Tochter. Nach Jahren kommt ein Sklave des Raben und will ihre Tochter heiraten, wird aber vom Vater abgewiesen. Er kommt aber immer wieder, und die Frau verrät ihm einmal unklugerweise den Aufbewahrungsort der Sonne. Aus Rache stiehlt nun der Sklave die Sonne, und in Verzweiflung zerschlägt er die Sonne in unzählige Stücke, die durch den Rauchfang an den Himmel fliegen. Das größte Stück wird zur jetzigen Sonne, das nächste zum Mond und die kleinen zu Sternen.


  • Literatur: Journ. of the Anthr. Inst. of Great Britain and Irel. 21, 23 ff.

Unabhängig von diesen nordamerikanischen Sagen ist folgende südamerikanische Sage:


9. Aus Zentralbrasilien.


Keri und Käme empfingen von ihrer Tante Ewaki den Auftrag, die Sonne zu holen, die der rote Urubú oder Königsgeier besaß. Im Zenit gibt es ein schwarzes Loch, das den Urubús gehörte. In dieses Loch stürzte der Tapir, den man in der Milchstraße sieht, weil es finstere Nacht war. Keri sah den Tapir und ging in[119] seinen Vorderfuß hinein. Käme aber ging in einen kleinen gelben Singvogel und setzte sich auf einen Ast; er sollte Keri, der nichts sehen konnte, von allem, was vorging, unterrichten. Der rote Geier öffnete die Sonne, es wurde hell, und so erblickten die Urubús den Tapir. Die ganze ›Urubusiada‹, schwarze und weiße Geier – nur der rote blieb noch fern – stürzten sich auf den Tapir. Sie holten Schlingpflanzenstricke herbei, zogen ihn mit aller Mühe aus dem Loch und wollten ihn zerteilen. Da machte Käme auf seinem Ast ›neng, neng, neng‹. Keri blies, und die Geier konnten mit ihren Schnäbeln den Tapir nicht öffnen. Sie riefen den Königsgeier zu Hilfe. Er kam, und Käme hörte auf ›neng, neng, neng‹ zu machen. Der rote Geier öffnete den Tapir mit seinem Schnabel, und in diesem Augenblick ergriff ihn Keri, ihn so fest packend, daß er fast starb. Nur wenn er die Sonne hergebe, solle er am Leben bleiben. Da schickte der Königsgeier seinen Bruder, den weißen Geier, die Sonne zu holen. Dieser brachte die Morgenröte. »Ist das recht?« fragte Käme Keri, der festhalten mußte. »Nein, nicht die Morgenröte«, erwiderte Keri. Da brachte der weiße Urubú den Mond. »Ist das Recht?« fragte Käme. »Ach was!« erwiderte Keri. Nun brachte der weiße Urubú die Sonne, und als Käme fragte: »Ist das recht?« antwortete Keri: »Jetzt, ja!« Dann gab er den roten Urubú frei, der sehr erzürnt war.

Keri sann und sann, was er nun mit der Sonne und dem Mond anfangen sollte. Es war immer hell. Ewaki wußte ihm auch nicht zu raten. Endlich machte er einen großen Topf und stülpte ihn darüber. Da war es dunkel. Er gab den Mond Käme. Sonne und Mond waren beide unter dem Topf. Wenn der Topf aufgehoben wird, ist es Tag.


  • Literatur: Von den Steinen, Unter den Naturvölkern Zentralbrasiliens, S. 376. Zudem Schlüsse vgl. ebd. S. 435 die Sage der Paressé.

Sage der Paressé (am Rio St. Anna, einem rechten Nebenflüßchen des Paraguay).


Die Sonne besteht aus roten Aravafedern und gehört dem Molihutuaré. Dieser bewahrt sie nachts in einem langen Federkürbis und öffnet ihn am Morgen.


2. Lösung der Sonnenschlinge und Aufhängen der Sonne.

Eine besondere Form des Sonnenraubes ist die, daß die Sonne von den Tieren in einer Schlinge gefangen wird. Dabei ergibt sich dann die Schwierigkeit, daß sie wieder befreit werden muß, ehe sie anfangen kann zu scheinen. Bei den Befreiungsversuchen wirkt sie versengend. Nicht anders verlaufen die Versuche, sie am Himmel aufzuhängen.


1. Sage der Bungee.


Weese-ke-jak macht die Erde, die Tier- und Pflanzenwelt. Zu dieser Zeit gab es wenig Licht, die Sonne besuchte die Erde nur gelegentlich. Weese-ke-jak war darauf, bedacht, die Sonne nicht weit fortwandern zu lassen, und arbeitete eine ungeheure Falle, um sie zu fangen. Dies gelang ihm; gleich das nächste Mal, als die Sonne die Erde besuchte, fing sie sich in der Falle. Umsonst versuchte sie, sich zu befreien; die Stricke, die sie hielten, waren zu stark. Dadurch, daß die Sonne der Erde so nahe war, entstand eine Hitze, daß alles in Gefahr war, zu verbrennen. Da beschloß er, mit der Sonne einen Vertrag zu schließen, ehe er ihr die Freiheit gäbe.

Nach einer langen Besprechung zwischen W. und dem Geist der Sonne, Anene-ke,[120] wurde beschlossen, daß die Sonne nur morgens und abends an die äußeren Ränder der Erde kommen sollte und sich tagsüber weiter entfernt halten, so daß sie gerade wärmen könnte, ohne zu versengen. (Dem Nordwind wird befohlen, nur in der kalten Jahreszeit zu blasen, damit die Sonne im Sommer wirken könne.)

Nun ergab sich aber eine andere Schwierigkeit. Die Sonne vermochte die Bande nicht zu lösen, die sie hielten, und die Hitze, die sie ausströmte, hinderte W. und seine Geschöpfe, sich der Sonne zu nähern und sie zu befreien. Da machte W. bekannt, wer die Sonne befreie, solle besondere Gunst von ihm erfahren. Damals war der Biber ein unbedeutendes Geschöpf, mit wenigen Zähnen, starrem Haar wie ein Schwein und einem kleinen, 2–3 Zoll langen Schwanz. Die Tierwelt hielt nicht viel von ihm, doch hatte er großen Mut, denn er bot seine Dienste an, um die Sonne zu befreien. W. betrachtete ihn mißtrauisch, aber der Biber versicherte ihm, er könne die Aufgabe ausführen, und so wurde ihm der Versuch erlaubt. Es gelang ihm auch, die Stricke zu zernagen, ehe er lebendig gebraten war. Nun erhob sich die Sonne von der Erde, wie ein großer Ballon.

Als der Biber sich W. bei seiner Rückkehr zeigte, waren seine Zähne verbrannt, bis auf zwei oder drei schwarze Stümpfe, und sein Haar war verbrannt, daß man die schwarze Haut sah. W. belohnte den Biber reichlich für die Errettung von den sengenden Strahlen der Sonne. Er gab ihm einen schönen, weichen Pelzrock, um den ihn die anderen Tiere beneideten; und um ihn für den Verlust seiner Zähne zu entschädigen, gab er ihm neue lange und scharfe, die wunderbar geeignet sind, um Bäume zu fällen zum Bauen. Damit man sich aber erinnern solle, warum der Biber dies erhielt, wurden ihm braune Zähne gegeben, als ob sie vom Feuer verbrannt wären. So bekam er seine beilähnlichen Zähne und seinen Pelzrock. (Vom Schwanz wird nichts weiter gesagt.)


  • Literatur: Journal of Am. Folklore 19, 337.

2. Sage der Omaha (zu den Sioux-Stämmen gehörig).


Die Sonne wohnte früher auf der Erde, bis sie sich in einer Falle fing, die das Kaninchen ihm gestellt hatte. Als das Kaninchen hervorstürzte und seinen Kopf nach vorn beugte, um die Schlinge abzulösen, die die Sonne gefangen hielt, richtete diese einige Strahlen auf ihn und versengte das Haar zwischen den Schultern des Kaninchens. Seitdem hat jedes Kaninchen solch einen Fleck am Hals.


  • Literatur: Journ. of Am. Folklore 5, 295. Vgl. Dorsey, The Cegiha-language = Contrib. to North Am. Ethnology 6, 13. Washington 1890.

3. Sage der Como.


Coyote zieht mit Leuten, die tanzen und singen können, Tanzutensilien, einem schlafwirkenden Federbusch und vier Mäusen zu den Sonnenleuten, um zu sehen, warum die Sonne nur immer ein kleines Stück über den östlichen Horizont ginge. Er schlägt den Sonnenleuten einen Tanz vor, währenddessen die Sonne, die der Sonnenmann gerade nach Hause bringt, an die Decke gehängt wird. Die Mäuse nagen die Rute durch, durch die die Sonne am Dachbalken befestigt ist, und Coyote schläfert die Sonnenleute unterdessen mit dem Federbusch beim Tanzspiel ein. Er tanzt mit seinen Leuten mit der Sonne zum Hause hinaus und bringt sie auf die Erde.

Der rotköpfige Specht, der weitsehende Mann, sah zuerst, wie sie wiederkamen, und rief das ganze Dorf zusammen, um sich das neue Licht anzusehen. Die Sonne wurde im Dorf auf die Erde gelegt und ihr Aufenthaltsort besprochen. Man beschloß,[121] sie in der Mitte des Himmels aufzuhängen. Der Falke berief von jeder Vogelart zwei Brüder, die versuchen sollten, die Sonne in der Mitte aufzuhängen, wie Coyote es gesagt hatte. Nacheinander versuchten es die Kolibri, die kleine Falkenart Dakát, der Adler, der große Eistaucher, die große Falkenart Cé-tata und andere. Alle außer den Krähenbrüdern hatten es versucht, und es war ihnen nicht gelungen. Als jene hervortraten, lachten alle und machten Bemerkungen über ihren langsamen Flug und ihre geringe Kraft, aber der eine ergriff die Sonne am Rand, und der andere flog darunter, daß sie auf seinem Rücken ruhte. So flogen sie hoch und höher und wechselten ihren Platz öfters, um sich auszuruhen. Als sie emporflogen, riefen sie »a –, a –, a –,« bis sie zum größten Erstaunen der Zuschauer eine Höhe erreichten, aus der sie nicht mehr gehört werden konnten, und danach eine Höhe, daß sie von niemandem mehr gesehen werden konnten, außer von dem rotköpfigen Specht, der viel weiter sehen konnte, als alle anderen. Er verkündete von Zeit zu Zeit ihren Flug: »Jetzt sind sie sehr weit oben«. – »Sie kommen in die Nähe des Ortes, wo die Sonne hängen soll.« – »Sie fliegen sehr langsam.« – »Sie scheinen sehr matt zu sein«. – »Jetzt ruhen sie.« – »Jetzt sind sie ganz nahe.« – »Jetzt sind sie dort.« – »Sie haben sie aufgehängt.« – »Sie kommen zurück«. – Nach langer Zeit gelangten die Krähen wieder zur Erde, sie schössen herunter wie Kugeln. Die Dorfleute freuten sich sehr, daß die Sonne am rechten Ort aufgehängt war, um ihnen zu leuchten. Sie brachten Perlenkörbe, Tücher und Nahrung für die Krähen zum Geschenk, als Dank für den Dienst, den sie ihnen erwiesen .....


  • Literatur: Journ. of Am. Folklore 19, 44 ff.

4. Sage der Cherokee.


Als die Erde trocken geworden war und die Tiere anfingen, darauf zu wohnen, war es noch dunkel, darum nahmen sie die Sonne und setzten sie in eine Bahn, in der sie jeden Tag von Ost nach West ein Stück vom Boden entfernt gehen sollte. Es war aber zu heiß auf diese Art, und Triska' gĭlĭ', der rote Krebs (red crawfish), verbrannte seine Schale dabei, so daß sie ganz hellrot wurde und sein Fleisch verdorben wurde, so daß die Cherokee es nicht essen. [Darauf wurde die Sonne höher hinaufgesetzt.]


  • Literatur: Mooney, Myths of the Cherokee, S. 289.

Hierher gehört als nahestehend auch folgende:


5. Sage der Hottentotten.


Die Sonne befand sich einst auf der Erde. Die Menschen waren damals gerade im Umzug begriffen und sahen sie wohl am Wege sitzen, gingen aber, ohne sie zu beachten, vorüber. Der Schakal aber, der hinter ihnen herkam und die Sonne auch da sitzen sah, ging zu ihr heran und sprach: »Solch ein hübsches Kind lassen die Menschen zurück?«

Er hob die Sonne auf und steckte sie in das Awafell, das er auf dem Rücken trug. Da es ihn aber brannte, so sprach er: »Komme herab!« und schüttelte sich. Die Sonne klebte aber auf seinem Rücken fest und brannte an dem Tage des Schakals Rücken für immer schwarz.


  • Literatur: Bleek, Reineke Fuchs in Afrika, S. 52. Die Vorstellung, daß die Sonne anfangs auf Erden war und dann an den Himmel geworfen wurde, auch bei Bleek, a brief account of Bushman Folklore, p. 9.
Quelle:
Dähnhardt, Oskar: Natursagen. Eine Samlung naturdeutender Sagen, Märchen, Fabeln und Legenden, 4 Bände, Leipzig/Berlin, 1907-1912, S. 113-122.
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