[217] 20. Von dem Pathenkind des h. Franz von Paula.

Vgl. die M. von dem Pathenkind oder Pflegkind der Jungfrau Maria bei Schönwerth III, 317 (311), Asbjörnsen Nr. 8, Haupt und Schmaler Nr. 16, Grimm Nr. 3, Schott Nr. 2 und die sonst ähnlichen M. bei Grimm III, 7 und 324, Meier Nr. 136, Ey S. 176, Waldau S. 600, Dasent Ananzi Stories[217] Nr. 12, in denen aber weder die Jungfrau Maria noch, wie im sicil. M., ein Heiliger, vorkömmt. Im sicil. M. sind die Leiden des Pathenkindes des h. Franz nicht die Strafe für die Uebertretung eines Verbotes, welche gar nicht vorkömmt, sondern nur eine läuternde Prüfung. Wenn gefragt wird, ob es besser sei in der Jugend oder im Alter zu leiden, so vgl. Nr. 21, die Legende vom h. Eustachius bei Jacobus a Voragine Cap. 161 (156), wo der Herr den Eustachius fragt: »Dic ergo, si modo tentationes vis accipere aut in fine vitae!« und das englische Gedicht von Sir Isambrace (Holland, Crestien von Troies S. 81), wo Sir Isambrace die Wahl hat, im Alter oder in der Jugend eine Zeitlang zur Läuterung unglücklich zu sein. In einer jüdischen Erzählung (Tendlau, Fellmeier's Abende Nr. 13) wird ein frommes armes Ehepaar gefragt, ob es jetzt oder im Alter sieben gute Jahre haben wolle.

In Bezug auf Paulina's Herablassen ihrer langen Flechten, an denen der Heilige und der König hinaufsteigen, vgl. Nr. 53 und die Anm. dazu.

Quelle:
Gonzenbach, Laura: Sicilianische Märchen. Leipzig: Engelmann 1870, S. 217-218.
Lizenz:
Kategorien: