[476] 999. Karl Martels wunderbare Heilung.

Im Jahre 723 verfiel Karl Martel in eine Krankheit, die ihn an den Rand des Grabes brachte. Nachdem alle ärztlichen Mittel erfolglos angewandt worden, erschien dem Kranken während des Schlafes St. Maximin und forderte ihn auf, ihm zu seinem Grabe zu folgen. Bei seinem Erwachen fragte Karl seinen Geheimschreiber, ob er den hl. Maximin gesehen, derselbe habe soeben mit ihm gesprochen. Als dieser es verneinte, sagte Karl: »Der Heilige hat soeben mein Zimmer verlassen; er hat mich ermahnt, auf seinem Grabe zu beten, wenn[476] ich geheilt werden wolle.« In einer Sänfte ließ er sich nach Trier in die Maximinerabtei bringen, und nachdem er dort sein Gebet verrichtet hatte, schlief er ein. Der Heilige erschien ihm wiederum und sagte ihm, Gott habe ihn erhört und verleihe ihm Heilung; er müsse aber für seine Sünden Buße tun und in Zukunft nicht mehr sündigen. Karl erwachte und stand auf; er fühlte sich von neuen Kräften belebt, forderte zu essen und erlangte bald seine volle Gesundheit wieder. Aus Dankbarkeit schenkte er der Maximinerabtei seine Besitzungen zu Künzig, Steinsel und Weimerskirch.


Nach Bertholet: Histoire ecclésiastique et civile du duché de Luxembourg etc., II, 240 f.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 476-477.
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