[524] 1085. Die sieben Schläfer zu Hollerich.

Gegen Mitte des dreizehnten Jahrhunderts wohnte zu Hollerich eine arme Witwe mit sieben Kindern, für die sie nur mit der größten Mühe das tägliche Brot beibrachte. Als sie eines Abends trostlos nach Hause kam und ihre sieben Kinder in tiefem Schlafe sah, ward sie bei dem Gedanken an ihre bedrängte Lage von Verzweiflung ergriffen und rief: »O, möchten sie nur ewig so bleiben!« Und sieh, die Kinder erwachten nicht mehr. Man legte sie in ein gemeinsames Grab und brachte an demselben einen Stein an mit der Abbildung von sieben schlafenden Kindern. Der Stein, auf dem die sieben Figuren zu sehen waren, und der sich unterhalb der Brücke an des Baches rechter Uferwand befand, ist seit ungefähr dreißig Jahren verschwunden.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 524.
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