[561] 1151. Sankt Muffert und Sankt Knattert.

Über der Eingangstüre der alten Mühle im Heiderscheidergrund standen in einer Nische zwei hölzerne Statuetten, welche nach dem Volksglauben die beiden Heiligen Sankt Muffert und Sankt Knattert darstellten. Zu diesen Heiligen wallfahrteten unglückliche Eheweiber, welche die Liebe ihrer Ehegatten verscherzt hatten und von denselben geprügelt wurden. Als Opfer mußten sie zu den Füßen der beiden Heiligenbilder eine Handvoll gedörrter Birnen niederlegen. Diese Bilder wurden erst vor etwa dreißig Jahren durch den damaligen Kaplan von Tadler, den aus Esch gebürtigen Herrn Kempen weggenommen, weil deren Verehrung ein Hohn auf die katholische Religion sei.


Lehrer Schlösser zu Esch a.d. Sauer

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 561.
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