[191] 439. Der feurige Schimmel und der Reiter ohne Kopf bei Weiler zum Turm.

In dem zwischen Weiler zum Turm und Hassel gelegenen Walde Hûscht sah der nächtliche Wanderer oft einen reiterlosen Schimmel grasen, der beim Anblick des Verspäteten in gewaltigen Sätzen davoneilte. Manchmal saß auch ein Reiter ohne Kopf darauf und hell aufwiehernd und schnaubend sprengte der feurige Schimmel durch den stillen Wald. Der Wanderer schlug ein großes Kreuz, wenn er das Geisterroß hinter sich daherbrausen hörte, und beschleunigten Schrittes eilte er, bleich vor Schrecken, der Heimat zu, wo er den Seinen von dem gespenstischen Reiter und dem feurigen Schimmel erzählte.


J.N. Moes


Nach anderer Mitteilung trägt der Schimmelreiter seinen Kopf unter dem Arm.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 191.
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