[220] 508. Der gespenstische Hase zu Reckingen.

Zwei Wilderer aus Reckingen (Mersch) gingen gemeinschaftlich ins Eischtal auf die Lauer. Eines Abends kam bei hellem Mondschein ein Hase, setzte sich vor dieselben hin und grinste sie scharf an. Kein Schuß traf den Hasen, der ruhig sitzen blieb. Das wiederholte sich auch am zweiten Abend. Am dritten Abend entstand um dieselbe Stunde ein entsetzliches Gepolter: von Hohlfels her kam ein großes Faß herangewälzt. Beide Jäger kamen leichenblaß und zitternd zu Hause an und das Wildern war ihnen auf immer verleidet.


Lehrer Conrad

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 220.
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