[267] 630. Weiße Frauen zu Manternach.

A. Zwei Männer aus Manternach fuhren am frühen Morgen auf das Feld. Da sahen sie an einer Hecke eine große, weißgekleidete Frau, die einen Regenschirm bei sich trug. Obgleich es in der Nacht geregnet hatte, waren ihre Kleider und Schuhe dennoch ganz reinlich und frisch. Die Männer hielten vor Angst den Atem an. Als sie sich schon weit von diesem Platze entfernt hatten, fragte einer den anderen: »Hast du die Frau gesehen? Das war nichts Natürliches.« Da erhob sich die Frau, ging einige Schritte umher und verschwand dann spurlos.


Lehrer Oswald zu Manternach


B. An der Westseite des Dorfes Manternach befand sich ein schmaler, düsterer Hohlweg. In diesem ging zu verschiedenen Zeiten des Jahres nächtlich eine weißgekleidete Frau um, welch einigemal vorüberrauschte und dann verschwand.


Lehrer Oswald zu Manternach

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 267.
Lizenz:
Kategorien: