[293] 670. Die verborgenen Schätze zu Grümelscheid.

Der alte Herr von Grümelscheid vergrub sein Geld gegenüber seinem Schloß im Walde Grabich (auch Grabach genannt), weil er mit seinem ungeratenen Sohn in Zwietracht lebte. Als dieser ihm einst auf der Treppe begegnete, zog er rasch[293] sein Schwert und durchbohrte den alten Vater. Im Sinken rief der tödlich Getroffene zum Fenster hinaus: »Grabich, du bist reich und ich bin arm.« (Nach anderer Mitteilung: »Das Schloß zu Grümelscheid aber ist arm.«)

Nach der Volksmeinung kann der Schatz auf Grabich gehoben werden, wenn man mit einem Spaten, worauf eine brennende und gesegnete Kerze steht, in den Wald geht. Mit dem Spaten zieht man dann einen Kreis, es erscheinen gespenstische Gestalten und erschrecken den Schatzgräber. Gerät dieser in Angst, dann ist der Schatz für ihn verloren.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 293-294.
Lizenz:
Kategorien: