[306] 701. Die goldene Wiege zu Körich.

In dem Ort, genannt »auf den Häusercher«, zu Körich liegt tief im Boden eine goldene Wiege. Vier Männer wollten einst den Schatz heben; dabei durfte keiner ein Wort sagen. Als sie bereits auf die Wiege gestoßen waren und dieselbe eben ausheben wollten, entstand plötzlich ein Geräusch, wie wenn eine Herde blöckender Schafe nahe. Da sprach der eine von ihnen: »Laß die Wiege noch einen Augenblick, der Hobscheider Hirt kommt.« Aber plötzlich sank die Wiege aufs neue sieben Klafter tief in die Erde. Da liegt sie heute noch, bewacht von einer Menge Wichtelchen und Nachtmännchen.


Lehrer Reyland zu Körich

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 306.
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