26. Haerlem.
I.

[37] Hamconii Frisia.

Hadriani Junii Batavia.

Van der Bergh, Nederlandsche Volksoverleveringen en Godenleer. S. 89.


In alten Zeiten war Holland und Frießland von Riesen bewohnt. Unter diesen hatte einer in Leyden seinen Sitz und war ein Burggraf daselbst, und dessen Name war Lem. Der bekam von einer Riesin einen Sohn, den er gleichfalls Lem nannte, und der darum gewöhnlich Lem der Zweite heißt. Als der Knabe angewachsen und Ritter geworden war, gründete er in der Nähe von Leyden eine Stadt und hieß diese nach sich Haerlem (Heer Lem).[37]

Zu derselben Zeit war der jetzige Haerlemmerwald dem Bacchus geheiligt, der darin einen schönen Tempel hatte. Davon heißt noch jetzt ein Graben in der Nähe von Haerlem Bakenessergracht und eine Kirche Bakenesserkerk.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 37-38.
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