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[640] F.V. in dem Kunst- en Letter-Blad. 1842. S. 51.
Das Andenken der Tempelritter ist nirgend in ganz Flandern gesegnet; überall, wo ihre Häuser standen, weiß man noch das eine oder andere Schlimme von ihnen, und das Sprichwort »trunken wie ein Templer« ist allgemein bekannt.
Zwischen Canegem und Ruisselede stand auch ein Tempelhaus. Zwei von den Rittern desselben drangen eines Tages in die Pfarrwohnung von Canegem, schlugen den Geistlichen todt und zogen dann ganz ruhig wieder dem Tempelhause zu. Unterwegs kam ihnen ein Landmann nach und erzählte ihnen von dem ruchlosen Morde des alten Herrn; aber die Ritter thaten, als hätten sie davon nichts gewußt und sprachen: »Ei, wir kommen doch soeben erst von Canegem, und kein Mensch hat uns etwas davon gesagt.« Langsam kam es doch ans Licht, wer die Mörder gewesen; von der Zeit an ging das Sprichwort im Volke rund: »Er kommt von Canegem«, das heißt, er thut, als wisse er nichts von diesem oder jenem, und weiß es doch recht wohl.