572. Elben.

[660] Mündlich.


Häufig sieht man auf dem Wasser schwimmende Eierschalen: darin fahren die Elben herum. Aehnlich sagt man, daß die Wasserbläschen, welche man oft auf fischleeren Weihern sieht, von ihnen bewohnt sind. Das[660] Elbenblatt oder Zauberinnenkraut ist ihnen besonders lieb; darum darf man es nicht abschneiden.

Es gibt auch böse Elben, und die bereiten das Gift in einigen Pflanzen; erfahrene Hirten hüten sich, ihr Vieh noch nach Sonnenuntergang weiden zu lassen; »Nachtkraut gehört den Elben«, sagen sie, »und wer es nimmt, muß sterben.« Auch darf kein Mensch nach Sonnenuntergang auf einer Wiese oder Weide schlafen: er hätte alles zu befürchten.

In Brabant sieht man viele kleine Hügel, welche das Volk Alvinnenberge nennt: da wohnen sie darin.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 660-661.
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