194. Wucherer gestraft.

[299] Thomas Cantipratensis S. 237.


In Brabant ist es geschehen, daß ein böser Wucherer lebte, der viele Witwen und Waisen um das Ihrige gebracht hatte. Dieser bat stets die Mönche, daß sie sich seiner im Gebete erinnern möchten, aber darum besserte er sich doch nicht. Da wurde er einmal plötzlich von einer argen Krankheit überfallen; als er aber seinem Ende nahte, da sah man zwei große schwarze Hunde, welche immer um das Bett liefen, und als der Wucherer starb, da streckte er die Zunge mehr als einen Fuß lang heraus, so daß es gräulich anzuschauen war.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 299.
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