[366] 279. Zauberdegen.

S. de Vries, De Satan in sijn weesen, aert, bedryf en guychelspel. Utrecht 1692. 2 Bde. I, S. 491.


Herr Hincke van Wurben hatte einen Zauberdegen, den hatte ihm ein Mönch verehrt. War in der Stunde gekauft, wo Mars regierte. Das Kreuz davon war auf einen Dienstag geschmiedet, auf keinen andern Tag, und an dem Tage ganz fertig gemacht. In dem Hefte war ein Stücklein Holz eingeschlossen, in welches der Donner geschlagen hatte; bei Gebrech davon hätte man auch ein Stück von einem Rade nehmen können, auf dem ein Missethäter hingerichtet worden. Dieß alles läßt man verrichten in der Stunde von Mars. Dieser also zubereitete Degen ließ alle Degen der Gegner in Stücke springen.

Wenn man von keinem Menschen verwundet will werden, so kann man auf den rechten Arm eine Schlangenhaut binden, welche mit einer gegerbten Aalhaut überzogen[366] ist. Dann läßt man ein eisernes Zeichen von einem Stücke eines Henkerschwertes schmieden, aber in der Stunde des Mars, und setzt dieses in einen Ring; und so man fechten will, drückt man den Ring gegen die Stirne. Darnach steckt man ihn an den Finger, welcher dem kleinen Finger der rechten Hand zunächst ist. Rund um den Ring gräbt man die Worte ein: »O Castres, Fürst der Waffen, durch den Gott Abraham, Isaac und Jacob.«

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 366-367.
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