Mündlich.
Es waren einmal vier Männer, die hatten sich mit einem Geistlichen abgesprochen, den Schatz im Schlosse Beaufort zu heben, und so gingen sie dann an einem[377] Abend in die Ruinen und nahmen auch einen Knaben mit und einen Kristallspiegel. Als der Knabe in den Spiegel geschaut, sprach er gleich, der Schatz läge auf der rechten Seite neben dem Thore, und da huben die Männer an zu graben. Als sie schon tief gegraben hatten, fanden sie eine große Kiste mit eisernen Bändern, aber sie vermochten nicht, dieselbe zu heben, denn es sprang alsbald ein großer, schwarzer Hund darauf. Die Männer erschraken sehr ob des Hundes, aber der Geistliche sprach, sie sollten sich zufrieden geben, und reichte ihnen ein großes Kreuz mit langer Stange, und damit hoben sie die Kiste heraus, denn der Hund war alsbald verschwunden, nachdem er das Kreuz erblickt.
Während deß hatte der Knabe noch immer in den Spiegel geschaut, aber nichts darin gesehen, wie oft man ihn auch gefragt. Jetzt aber rief er auf einmal: »Guck Hans, guck Jacob, da kommen kleine Männchen, viel hundert tausend, guck, was sie für Augen haben, sind glühend wie Kohlen; kommen all auf die Kiste zu.«
Als die Männer das Kind also reden hörten, wurden sie von Angst erfüllt und ergriffen die Flucht, und der Geistliche lief mit weg und auch der Knabe. Am andern Morgen kehrten sie zurück und wollten die Kiste holen, aber die war und blieb fort und keiner hat mehr etwas von ihr gesehen.