471. Unsichtbarmachen.

[567] Mündlich aus Bierbeck.


Ehedem gab es viele Menschen hier, die sich unsichtbar machen konnten und das durch ein kleines Knöchelchen, welches sie bei sich trugen und zu handhaben wußten. Das Knöchelchen erlangten sie aber auf folgende Weise. Sie gingen Nachts zwischen zwölf und ein Uhr auf einen Kreuzweg, der zu einer Seite eine Hecke oder auch nur einen Strauch hatte. Darauf legten sie eine schwarze Katze, die in einem Sack eingenäht war, als Opfer für den Teufel. Am andern Morgen war der Sack leer, und nur ein klein Beinchen fand sich noch auf dem Boden desselben, und das diente ihnen zu ihrer Kunst.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 567.
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