1471. Schätze.

[269] Mein Grossvater aus der Göschener Alp hat erzählt: »Schon öfters hatten wir von unserm Stafel aus auf dem Gletscher etwas gesehen, das wie Gold glitzerte und aussah wie ein »Trämäli«. Einmal nun im Maüglä, das heisst bei der Abenddämmerung, gingen wir hin und fanden richtig einen Goldklumpen. Wir dachten, der entgehe uns nicht, und machten uns der einfallenden Dunkelheit wegen auf den Heimweg. Unterdessen wurde es bockhoräleid und zwar mehrere Tage. Als es aufschonte, wollten wir das Trämäli holen, konnten es aber nimmer finden.«


Theresia Gisler, Spiringen.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 269-270.
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