1315. Feuer auf dem Heustock.

[194] Die Heiden oder wilden Leute konnten ungestraft auf dürren Heustöcken Feuer unterhalten, ohne dass auch nur ein Halm Feuer gefangen hätte. Aber stören durfte man sie dabei nicht. Ein Schächentaler Bauer kam einst dazu, als ein Heidenmüetterli auf seinem Heustock im Obergaden küchelte. Erschrocken wollte er hinzueilen und löschen. Aber das Müetterli wehrte ab und kreischte: »Erddoch nur nyt ariährä! äs soll kei Hahlä verbrinnä!« Da liess der Bauer ab, und wirklich geschah ihm nicht der geringste Schaden.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 194.
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