1327. Das Bergmandli und die Kuh.

[199] Auf Arniberg war einem Bauer am Lanxi eine Kuh verloren gegangen und gar nicht mehr zu finden. Im Herbst kam ein Bergmandli (wildes Mandli) in sein Haus und rief ihm:


»Bauer, unter der Bylfluh

Ist deine braune Trychelkuh

Und der Nutzen dazu.«


Der Bauer ging hin, fand die Kuh samt dem Nutzen, Käse und Anken, ein sehr schöner Nutzen, womit der Mann hoch zufrieden war. (Aus Lütolf 482, 444, a.)


Mündlich von Frz. Jos. Zurfluh, 75 Jahre alt.


»Als mein Vater in unserm, grad unterhalb der Bylfluh gelegenen Büelberg Ödland, das wahrscheinlich vor Zeiten bewaldet gewesen, urbar machte, kamen in der Erde mehrere Gemäuer, von etwa 3–4 m Seitenlänge, in der ungefähren Grösse von Alphütten, mit Anzeichen, dass einst darin auch gefeuert worden, zum Vorschein«, erzählt mir obiger Frz. J. Zurfluh von Intschi und mutmasst, es könnten da vor Zeiten wilde Leute gewohnt haben.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 199.
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