1060. Die Pfarrkellerin.

[34] Ein Bristner begegnete im sogenannten »neuen Weg« einer Weibsperson, die er anredete. Sie bekannte sich als verstorbene Pfarrköchin, war also die Pfaffenkellerin, und sagte, wenn sie ein Haus antreffe, wo beide Haustüren gegen einander offen seien, so dürfe sie da einkehren und bleiben, andernfalls müsse sie bis auf den Hüfifirn zu Hitz und Kälte. Wirklich fand sie ein solches Haus, nämlich jenes des Vinzenz Fedier auf Vorderbristen. Viele alte Leute wollen es nicht leiden, dass im Hausgang die zwei Türen gegen einander offen seien.


Andreas Fedier.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 34.
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