1139. Hälf-dr Gott i Himmel üfä.

[71] Versteckis spielten die lebenslustigen Kinder hinter allen Betten und Gerätschaften, bis der Staub in Wolken aufwirbelte. Plötzlich hörten sie jemand heftig niesen. »Hälf-dr Gott i Himmel üfä!« ruft lustig eines der Kleinen, wie es so löblicher Brauch ist. Da kriecht auf einmal eine unbekannte Weibsperson unter einem Bett hervor, atmet erleichtert auf, als ob eine Zentnerlast von ihrem gepressten Herzen gewichen, und spricht: »Jetz bini erleest! Uf das Wort hani scho lang blanget!« und verschwindet.


David Imhof, Seedorf.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 71-72.
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