1192. »Griäz-m'r diä, wommer nachfraget«,

[101] pflegt man oft beim Abschied zu sagen. Aber das ältere und gesetzte Volk im Schächental hat vor dieser Art Grüsse aufzugeben einen grossen Abscheu. »Der Teufel fragt einem auch nach«, heisst es. Und einmal sei wirklich bei einer solchen Gelegenheit der Teufel gekommen und habe dem Grussaufgeber[101] nachgefragt. Und da musste der andere, der den Auftrag angenommen, ihn wirklich ausrichten. Man soll sagen: »Griäz m'r diä Lytt, wommer nachfraget.«


Ambros Gisler, Bürglen; Zacharias Imholz, Spiringen und a.


Ergänzung:

Man soll sagen: »Griäz m'r diä, wom-mer nahfraget, wennd's rächt Lytt sind.«


Theresia Gisler, 73 Jahre alt, Spiringen.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 101-102.
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