1244. Teufel schaut dem Tanze zu.

[137] Im »roten Haus« zu Amsteg war Tanz. Abends spät kamen noch zwei Burschen und wollten auch hinein. Aber die fuhren nicht übel zurück, als sie einen fürchterlichen Hund in der Strasse vor dem Haus »grüppen« sahen, der so gross war, dass der Kopf die Fensterhöhe erreichte, so dass er bequem[137] zum Fenster hineinschauen konnte. Einer, der merkte, dass es der Teufel war, fragte ihn, warum er da hineinschaue, und erhielt zur Antwort: »Da drinnen wird es bald Zank und Streit geben, und es wird einer getötet werden, und der wird mein sein.« Aber da hatte er zu früh gejubelt. Sie holten einen Geistlichen, und der verbannte den Teufel und konnte den Streit verhindern.

Einst fragten sie den Teufel, an welcher Sorte er mehr Freude habe, an den Tanzenden oder an den Zuschauern, und er bekannte: »An den Zuschauern; die denken mehr Böses.«


Franz Zgraggen, Intschi, und a.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 137-138.
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