Öltempera

[52] Öltempera, eine schon im Mittelalter und bis in die späte Renaissancezeit übliche Malweise, die darin besteht, daß den in Wasser löslichen Eifarben Öl zugesetzt wird, um sie geschmeidiger zumachen. Sie wird in neuester Zeit wieder vielfach angewendet, weil die Künstler durch die geringe Haltbarkeit und schlechte Beschaffenheit der in den Fabriken hergestellten Ölfarben zur Erlangung eines solidern Malmittels gezwungen worden sind. Dazu gehört eine genaue Kenntnis des Materials und seiner chemischen Eigenschaften, wie sie z. B. Böcklin in hohem Maße besaß. Statt des Öls bedienen sich einzelne Künstler auch andrer Zusatzmittel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 52.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: