Adōnis [1]

[119] Adōnis L. (Adonisröschen, Teufelsauge), Gattung der Ranunkulazeen, benannt nach Adonis, aus dessen Blutstropfen die Pflanze erwuchs, ein- oder mehrjährige Kräuter der nördlichen gemäßigten Zone der Alten Welt, mit fiederteiligen Blättern, einzeln gipfelständigen Blüten und gespitzten Schließfrüchten. A. autumnalis L., mit blutroten, am Grunde mit einem schwarzen Fleck gezeichneten Blumenblättern, A. aestivalis L., mit mennigroten, an der Basis violettschwärzlich gefleckten Blumenblättern, und A. vernalis L., mit zitronengelber Blumenkrone, finden sich in Deutschland besonders auf Kalkboden, werden als Zierpflanzen kultiviert. Kraut und Wurzeln enthalten ein Glykosid, Adonidin, das auf das Herz wirkt. Man benutzt Adonisblätter und Adonidin arzneilich wie Digitalis, sie wirken schneller als dieses und stärker auf den Darm, aber ohne kumulative Wirkung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 119.
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