Allemande

[344] Allemande (spr. all'māngd'), älterer Tanz in geradem Takt, zu Ende des 16. Jahrh. der Name des Reigens, wie er sich aus der altmodisch gewordenen Pavane (s. d.) entwickelt hatte. Wie der Pavane die Galliarde als Nachtanz im Tripeltakt folgt, so ist auch der A. in den deutschen Suiten um 1610 (Peurl, Schein) meist eine »Tripla« angehängt. Vielfach heißt in Deutschland die A. einfach »Tanz« oder »deutscher Tanz«. In der spätern (französischen) Suite zu Ende des 17. Jahrh. verschwinden Pavane und Galliarde, und die A. ist gewöhnlich der erste Satz (vgl. Suite). Auch der schwäbische oder alemannische, dem Walzer oder Ländler ähnliche Rundtanz (Dreher), der aber in 3/4 Takt steht, wird A. genannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 344.
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