[518] Angerer, 1) Karl, geb. 1838 in Wien, erlernte die Lithographie und Buchdruckerei, bildete sich in allen graphischen Fächern aus und arbeitete als Graveur, Kupferstecher, Chromograph in den bedeutendsten Anstalten Deutschlands, Hollands und Frankreichs. Er befaßte sich dann besonders mit chemigraphischer Zinkätzung und begründete 1870 die photochemigraphische Kunstanstalt C. Angerer u. Göschlin Wien, die eine der größten dieser Art ist und seit dem Tode Göschls von Karl A. und seinem Sohn Alexander geleitet wird. Durch seine hervorragenden Neuerungen auf dem Gebiete der Reproduktionstechnik wirkte A. bahnbrechend für die gesamte moderne Buchillustration. Er schrieb: »Die Entwickelung der Hochätzkunst« (in Eders »Jahrbuch für Photographie u. Reproduktionstechnik«,1889).
2) Ludwig, Begründer einer photographischen Anstalt mit Kunstverlag in Wien (1857), der 1861 sein Bruder Viktor beitrat. Dieser war einer der ersten, die die Kličsche Heliogravüre für den Kunst verlag verwendeten. Nach dem Tode der Brüder betrieb Viktors (gest. 1894) Schwiegersohn J. Blechinger die Heliogravüre weiter, vervollkommte namentlich die Farbenheliogravüre und gründete die heliographische Kunstanstalt Blechinger u. Leykauf in Wien.