Anisaldehyd

[534] Anisaldehyd (Methoxybenzaldehyd) C8H8O2 oder CH3O.C6H4.CHO entsteht bei Oxydation von Anethol, bildet ein gelbes, aromatisch riechendes Öl, schmeckt brennend, spez. Gew. 1,123 bei 15°, siedet bei 248°, löst sich schwer in Wasser, leicht in Alkohol und Äther und gibt bei Behandlung mit Kali Anisalkohol und Anissäure. Anisalkohol C8H10O2, bildet farblose, schwach riechende, brennend schmeckende Kristalle, schmilzt bei 45°, siedet bei 259°. Anissäure (Methoxybenzoesäure) C8H8O3 entsteht bei Oxydation des Anethols und beim Verseifen des Dimethylätheresters der Paraoxybenzoesäure. Sie bildet farb-, geruch- und geschmacklose Kristalle, schmilzt bei 185°, siedet bei 280°. Die Diazoverbindungen der Anissäure liefern mit Naphthol Farbstoffe, z. B. das scharlachrote, in Wasser lösliche Anisolrot (Anisidinponceau),[534] das aus anisidinazobetanaphtholmonosulfosaurem Natron besteht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 534-535.
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