Annecy

[546] Annecy (spr. ann'ßi), Hauptstadt des franz. Depart. Obersavoyen, 448 m ü. M., am Nordwestende des Sees von A., an der Lyoner Bahn gelegen, hat eine Kathedrale (1523 erbaut), ein hoch gelegenes fünftürmiges Schloß (Kaserne), schönes Stadthaus und Präfekturgebäude, Denkmäler des Chemikers Berthollet und des Präsidenten Sadi Carnot und (1901) 12,973 Einw. A. ist der gewerbfleißigste Ort Savoyens, mit Baumwollspinnereien und -Webereien, Kattundruckereien, Gerbereien, Seidenwarenfabriken etc., hat ein Lyzeum und ein Seminar und ist Sitz des Präfekten und eines Bischofs. Es war seit dem 10. Jahrh. Residenz der Grafen von Genévois und kam 1401 an Savoyen. – Der See von A. (s. Karte »Schweiz«) liegt malerisch zwischen steilen Bergen (westlich der aussichtsreiche Mont Semnoz, 1698 m), ist 14 km[546] lang, bis 3 km breit, 30–62 m tief und fließt bei A. zum Fier (Nebenfluß der Rhone) ab. Er wird im Sommer von einem Dampfboot befahren und enthält Reste alter Pfahlbauten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 546-547.
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