Apollināris Sidonĭus

[620] Apollināris Sidonĭus, Gajus Sollius Modestus, römisch-christlicher Schriftsteller, um 430–480, aus angesehener Familie in Lyon, stieg als des Kaisers Avitus Schwiegersohn zu den höchsten Würden in Rom empor, zog sich aber plötzlich aus der Öffentlichkeit zurück und ward 472 Bischof von Clermont. Seine 24 Gedichte sind ebenso schwülstig und geschmacklos wie seine 9 Bücher Briefe, die jedoch nicht ohne Wert für die Geschichte und Zustände seiner Zeit sind. Hauptausgabe von Lütjohann (Berl. 1887). Vgl. Kaufmann, Die Werke des A. (Götting. 1864); Chaix, Saint Sidoine Apollinaire et son siècle (Clermont-Ferrand 1867–68, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 620.
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