Archenholz

[703] Archenholz, Johann Wilhelm von, deutscher Geschichtschreiber, geb. 3. Sept. 1743 in Langfuhr bei Danzig, gest. 28. Febr. 1812, machte die letzten Feldzüge des Siebenjährigen Krieges mit, bereiste, 1763 als Hauptmann verabschiedet, den größten Teil Europas, lebte 1769–79 meist in England und ließ sich 1792 dauernd in Hamburg nieder, in dessen Nähe er den Landsitz Oyendorf ankaufte. Als gewandter Schriftsteller betätigte er sich zunächst durch die Monatsschrift »Literatur- und Völkerkunde« (Leipz. 1782 bis 1791); Erfolg hatte auch sein vielfach übersetztes [703] Buch »England und Italien« (das. 1785, 5 Bde.), fortgesetzt in den »Annalen der britischen Geschichte« von 1788 an (Braunschw., Hamb. u. Tübing. 1789–1798, 20 Bde.). Seine »Geschichte des Siebenjährigen Krieges« (zuerst im »Berliner historischen Taschenbuch für 1789«, dann erweitert, Berl. 1793, 2 Bde.; 13. Aufl., Leipz. 1892) wurde wegen der Anschaulichkeit und Frische der Schilderung und der warmen Begeisterung für Friedrich sehr populär. Von 1792–1812 gab er die Zeitschrift »Minerva« heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 703-704.
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