[18] Atalánte, griech. Heroine, von der in verschiedenen Gegenden verschieden erzählt wurde. Die arkadische A., Tochter des Königs Jasos und der Klymene, vom Vater, der sich einen Sohn gewünscht, ausgesetzt, ward von einer der Jungen beraubten Bärin gesäugt. Dann von Jägern ausgezogen und zur ebenso schönen wie schnellen und geschickten Jägerin erwachsen, brachte sie dem kalydonischen Eber die erste Wunde bei, wofür sie dessen Kopf und Haut von Meleagros (s. d.) erhielt. Alle Freier kaltherzig verschmähend, ergab sie sich endlich durch Aphrodites Fügung dem treuen Milanion, von dem sie den Parthenopäos (s. d.) gebar. Die böotische A., Tochter des Schöneus, berühmt durch Schönheit und Schnelligkeit, lebte, vor der Ehe durch ein Orakel gewarnt, in Wäldern und erwehrte sich aller Freier, indem sie sie zum Wettlauf auffordert und sie überholend mit dem Speer erstach. Endlich besiegt sie Hippomenes mit Hilfe von drei goldenen Äpfeln, einem Geschenk der Aphrodite, die er beim Lauf einzeln fallen läßt. Da er aber der Göttin zu danken vergißt, läßt diese das Paar sich im nahen Heiligtum der Kybele vergehen, die sie in das ihren Wagen ziehende Löwenpaar verwandelt. Vgl. Immerwahr, De Atalanta (Berl. 1884).